"Wildes Fleisch" ist die Übersetzung des medizinischen, lateinischen Werktitels und bedeutet überschüssig wucherndes, schwammiges Gewebe an heilenden Wunden.
Ida Dober wurde zu diesem Werk angeregt durch einen bestimmten Baumpilz, der im Holz eine intensive Braunfäule verursacht. Rinde und Splintholz werden kaum angegriffen, so dass der befallene Baum noch lange Zeit ganz gesund aussieht und erst nach Jahren zusammenbricht.
Als Intervention nun werden zumeist giftiggelb leuchtende Stofflappen zu einem fragilen Gehäuse zusammengefügt, das den Baum umarmt – in ambivalentem Zustand zwischen Wachstum und Zerfall.